Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Frühlings- beziehungsweise Sommerobstsorten in Deutschland. In vielen Supermärkten sind sie daher schon im April erhältlich, obwohl die Erdbeersaison in Deutschland eigentlich erst im Mai beginnt. Die meisten Früchte müssen hierfür oftmals aus südlichen Ländern importiert werden – und das auf erhebliche Kosten von Klima und Umwelt.
Die meisten Erdbeeren, die im April in den deutschen Supermärkten erhältlich sind, werden auf illegalen Anbauflächen in der wasserarmen Provinz Huelva im Süden Spaniens angebaut – und das unter extrem hohem Wasserverbrauch und intensivem Düngereinsatz.
Laut dem „World Wide Fund For Nature“ (WWF) wird für den Anbau von einem Kilo Erdbeeren in etwa 300 Liter Wasser benötigt. Das entspricht zwei vollen Badewannen.
Die Folgen für die Umwelt
Der Grundwasserspiegel in diesen Regionen nimmt stetig ab, wodurch der Bevölkerung in den Sommermonaten zum Teil erhebliche Wasserknappheit und Dürren drohen. Zudem werden wiederholt die Ausbeutung der Erntehelfer und unwürdigen Arbeitsbedingungen in diesen Gebieten kritisiert.
Des Weiteren schadet der Transport der Früchte von Spanien nach Deutschland erheblich der Klimabilanz. So beträgt der CO2-Ausstoß von einer 500-Gramm-Schale spanischer Erdbeeren laut dem Product Carbon Footprint Pilotprojekt Deutschlandbereits 440 Gramm. Insgesamt werden allerdings über 70.000 Tonnen Erdbeeren jährlich aus Spanien importiert.
Außerdem müssen die Pflanzen für den dortigen Anbau mit riesigen Plastikplanen abgedeckt werden, die im Anschluss zum Großteil illegal entsorgt werden.
Die Erdbeeren aus Spanien weisen außerdem eine hohe Pestizidbelastung auf. So untersuchte Öko-Test im Jahr 2018 unter anderem spanische Erdbeeren auf über 500 verschiedene Pestizide.
Hälfte der Erdbeeren belastet
Bei der Hälfte der Erdbeeren wurden besonders bedenkliche Pestizide festgestellt, die unter anderem unter Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Dabei konnte auch beispielsweise das Pestizid Bupirimat nachgewiesen werden, dessen Einsatz in Deutschland untersagt ist.
Wer im Übrigen Bio-Erdbeeren kauft, kann zwar das Risiko der Pestizidbelastung senken. Allerdings stammen auch diese im April zum Großteil aus Spanien und schaden Umwelt und Klima.
Das betrifft allerdings nicht nur Erdbeeren, sondern grundlegend nicht-saisonale Obst- und Gemüsesorten, die für den Verbrauch importiert werden müssen. Daher sollten Sie darauf achten, möglichst regionale Lebensmittel zu kaufen.
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