Am Mittwoch meldet das RKI mit 17.015 Corona-Neuinfektionen einen drastischen Anstieg. 92 Menschen sind binnen 24 Stunden an der Folgen der Krankheit verstorben. In einem Berliner Techno-Club ist es nach einer 2G-Party zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 20. Oktober
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Drastischer Anstieg! Mehr als 17.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden
06.00 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 80,4. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen eines Tages 17.015 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Vor einer Woche waren es noch 11.903 Neuinfektionen, am Vortag waren es 6771.
Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 75,1 gelegen, vor einer Woche hatte sie 65,4 betragen. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 92 Fälle auf 94.808. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.401.631, die Zahl der Genesenen bei rund 4.174.400. Kay Nietfeld/dpa Auf den Deutschen Intensivstationen liegen auch immer mehr geimpfte Corona-Patienten.
Der deutliche Anstieg der Infektionszahlen dürfte auf die Reiserückkehrer zurückzuführen sein. RKI-Chef Lothar Wieler hatte erst am Montag gewarnt, dass es durch den Urlaubsverkehr "zu mehr Infektionseinträgen aus dem Ausland" kommen könne.
Mehrere Bundesländer für Fortsetzung einheitlicher Corona-Bekämpfung nach Ende der pandemischen Lage
Mittwoch, 20. Oktober, 05.57 Uhr: Die Landesregierungen in Rheinland-Pfalz, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen fordern nach dem bevorstehenden Auslaufen der pandemischen Lage am 25. November weiterhin bundeseinheitliche Lösungen im Kampf gegen Corona.
„Dass es nach Beendigung der epidemischen Lage nationaler Tragweite in Deutschland einen Flickenteppich im Umgang mit der Pandemie gibt, das will niemand“, sagte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Er betonte auch: „Dass wir ab dem 25. November alle Maßnahmen aufheben, wird nicht realistisch sein, das weiß auch Jens Spahn.“ Er wünsche sich vom Bund eine „geordnete, einheitliche Übergangsregelung“.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Nordrhein-Westfalen sagte dem RND, dass „in jedem Fall eine bundesweit einheitliche Lösung“ nötig sei, um den Ländern weiterhin gezielte Maßnahmen zu ermöglichen. Aus dem zuständigen Sozialministerium in Sachsen heißt es, der Schritt zur Beendigung der epidemischen Lage erscheine mit Blick auf das Infektionsgeschehen und die Zahl der Covid-Patienten in den sächsischen Krankenhäusern „verfrüht“. Nun müssten die Gesundheitsminister „eine verantwortbare Lösung finden“.
Heike Werner (Linke), Gesundheitsministerin von Thüringen, sagte dem RND, Jens Spahn habe „zurecht darauf hingewiesen, dass ein formales Ende der epidemischen Lage nicht mit einem Ende der Pandemie gleichzusetzen ist“ und fordert angesichts „stark steigender Infektionszahlen“ in Thüringen die Fortführung von Maßnahmen, „bestenfalls bundeseinheitlich“.
Corona-Ausbruch nach 2G-Party in Berlin
19.52 Uhr: Rund zwei Wochen nach der seit langem ersten Clubnacht im Berliner Techno-Club Berghain ist ein Corona-Ausbruch bekannt geworden. Nach einem Bericht der "Berliner Morgenpost" haben sich bei der Party mindestens 19 Menschen infiziert. 15 davon leben im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, wie eine Bezirkssprecherin am Dienstagabend sagte. Vier weitere Betroffene lebten in anderen Bezirken Berlins, hieß es. Nach Angaben der Sprecherin wurden bislang rund 2500 Menschen kontaktiert. Dies sei mit Hilfe der Anwesenheitsliste geschehen, die das Gesundheitsamt angefordert habe, nachdem der erste Corona-Fall bekannt geworden sei. dpa
Den Partygängern sei vom Bezirk empfohlen worden, sich testen und bei Symptomen einen PCR-Test machen zu lassen. Wie es zu dem Ausbruch gekommen war, ist laut Behörde noch unklar. Für die Veranstaltung am ersten Oktober-Wochenende habe die 2G-Corona-Regel gegolten. "Die Impfnachweise wurden – soweit für uns ersichtlich – vom Berghain gewissenhaft kontrolliert", sagte die Sprecherin. Vom Berghain lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Der berühmte Techno-Club hatte im Vorfeld der ersten Clubnacht nach dem Corona-Lockdown mit einem Video auf seiner Website selbstironisch auf die 2G-Regel aufmerksam gemacht. Mithilfe von Travestiekünstler Ades Zabel alias Edith Schröder wurde darin die Frage geklärt, wie man reingelassen wird in den auch für seine strenge Türpolitik berüchtigten Club ("How to get into Berghain"). Neben Hinweisen zu digitalem Impfpass und zur Registrierung bekommt die ganz in schwarz gekleidete Edith Schröder am Schluss den Tipp: "Und nächstes Mal ziehst du dir was Bunteres an." Ein gängiges Berghain-Klischee ist, dass schwarze Klamotten die Chance auf Einlass erhöhen.
"Delta Plus": Neue Mutation der Delta-Variante breitet sich in Großbritannien aus
17.37 Uhr: In Großbritannien wurde eine neue Coronavirus-Variante unter Beobachtung genommen. Bei AY.4.2 handele es sich vermutlich um einen Ableger der Delta-Variante, einige sprechen deshalb auch von "Delta Plus", berichtet der britische Sender "BBC" unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden im Land.
AY.4.2 soll Mutationen enthalten, die dem Virus Überlebensvorteile verschaffen könnten. Laut den jüngsten offiziellen Daten sei Delta aber weiterhin die vorherrschende Variante im Land – lediglich sechs Prozent der genetisch sequenzierten Fälle würden dem neuen Typen zugerechnet. Die Fallzahl nehme allerdings zu.
Derzeit würden Tests laufen, um herauszufinden, wie groß die Gefahr tatsächlich ist. Nach Expertenangaben sei es aber unwahrscheinlich, dass sie sich in großem Stil ausbreite. Sie gehen zudem davon aus, dass die aktuellen Corona-Impfungen auch gegen "Delta Plus" wirksam sind.
AY.4.2 wird noch nicht als besorgniserregende (variant of concern) oder unter Beobachtung stehende Variante (variant of interest) eingestuft – Kategorien der Weltgesundheitsorganisation WHO, zu denen etwa die Alpha- oder die Delta-Variante gehören.
In Hamburg dürfen bald nur noch Geimpfte und Genesene zum Friseur
13.31 Uhr: Der Hamburger Senat weitet seine 2G-Regeln aus, wie am Dienstag beschlossen wurde. Bald können nur noch Geimpfte und Genese zum Friseur – die dann aber ohne Maske. Auch bei anderen körpernahen Dienstleistungen kann für Geimpfte und Genesene auf die Maske wohl ab Sonnabend verzichtet werden, zum Beispiel bei Massagen.
Erstmals soll es 2G auch im Hamburger Einzelhandel geben, zum Beispiel in Bekleidungsgeschäften. Ausdrücklich ausgenommen wären aber Geschäfte für den täglichen Bedarf. Also Supermärkte, Discounter, Drogerien und Apotheken. Dort soll es bei der Maskenpflicht bleiben, dort spielt es weiterhin keine Rolle, ob man geimpft ist oder nicht.
Impfungen in Deutschland kommen beinahe zum Erliegen
12.24 Uhr: Die Corona-Impfungen in Deutschland kommen beinahe zum Erliegen. Binnen 24 Stunden stieg die Quote bei den Erstimpfungen um gerade einmal 0,1 Prozent – von 68,8 auf 68,9 Prozent. Das geht aus den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Bei den Zweitimpfungen blieb der Wert sogar unverändert bei 65,8 Prozent. In Deutschland sind derzeit rund 54,7 Millionen Menschen vollständig gegen Corona geimpft. Wolfgang Kumm/dpa In Deutschland kommen die Impfungen praktisch zum Erliegen.
Kubicki kritisiert 2G-Regel in Supermärkten: "Wenn das kein Impfzwang ist, was dann?"
11.08 Uhr: FDP-Vize Wolfgang Kubicki stichelt gegen die beiden CDU-Politiker Volker Bouffier und Stephan Weil, weil die in ihren Bundesländern Hessen und Niedersachsen die Option einer 2G-Regel in Supermärkten ermöglicht haben. „Volker Bouffier und Stephan Weil müssen die Frage beantworten, wo die nicht-geimpften Menschen im Zweifelsfall einkaufen sollen, wenn Supermärkte in erreichbarer Nähe diese unmenschliche Regelung umsetzen. Wenn das kein Impfzwang ist, was ist es dann?“, so Kubicki zur "Bild"-Zeitung.
Kay Nietfeld/dpa/Archivbild Wolfgang Kubicki (FDP) bei einem Termin.
Es sei offensichtlich, dass die epidemische Gefahr von Tag zu Tag geringer wird, weil die Impfquote immer weiter steigt. Besondere Infektionsgefahren beim Einkaufen seien zudem noch nie ein Thema gewesen. Kubicki findet: „Der Weg, den sowohl die hessische als auch die niedersächsische Landesregierung eingeschlagen haben, hat nichts mehr mit einer sinnvollen Pandemiebekämpfung zu tun.“
Elternverband fordert bundeseinheitliche Impflicht für Lehrer
06.58 Uhr: Ines Weber, Vorstandsmitglied des Bundeselternrats, verlangte eine Impfpflicht für Lehrkräfte. Diese müsste von der Bundesregierung "bundeseinheitlich gesetzlich festgeschrieben werden", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es müsse verhindert werden, ganze Klassenverbände in Quarantäne zu schicken oder Schulen zu schließen.
Der Verband Bildung und Erziehung hatte Forderungen nach einer Impfpflicht für Lehrerinnen und Lehrer schon vor Monaten zurückgewiesen. Gewerkschaftschef Udo Beckmann verwies im Juli darauf, dass die Berufsgruppe mit überwältigender Mehrheit geimpft sei, die Impfquote liege teils bei 90 Prozent. Auch die Bundesregierung lehnt Impfpflichten ab.
Linken-Abgeordnete Wagenknecht wirft Regierung "Stimmungsmache" gegen Ungeimpfte vor
06.06 Uhr: Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht wirft dem Bundesgesundheitsministerium vor, die steigende Zahl der Impfdurchbrüche zu verschweigen. „Jens Spahn will die Öffentlichkeit weiterhin nicht über die zunehmende Dynamik bei den Impfdurchbrüchen aufklären“, sagt Sahra Wagenknecht dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Wagenknecht hält es für einen „Skandal, dass sich das Bundesministerium für Gesundheit weigert, die noch aktuelleren Zahlen auf Wochenbasis zu veröffentlichen“. Sie spricht von „übler Stimmungsmache“ und „öffentlichem Mobbing“ gegen Ungeimpfte, das dringend beendet werden müsse. Michael Kappeler/dpa/Archivbild Sahra Wagenknecht
Hintergrund ist ein deutlicher Anstieg des Anteils vollständig Geimpfter in den Statistiken des Robert-Koch-Instituts (RKI). Demnach machten Geimpfte in der Zeit vom 13. September bis zum 10. Oktober unter den intensivmedizinisch behandelten Patienten einen Anteil von 29 Prozent aus. In den vier Wochen zuvor lag dieser Anteil bei 10 Prozent. Das Ministerium hält die Entwicklung für einen „rein statistischen Effekt“: Das RKI habe eine methodische Umstellung vorgenommen, sodass Patienten ohne Angaben zum Impfstatus nicht mehr in die Statistik fallen.
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6771 Neuinfektionen in Deutschland – 88 Todesfälle binnen 24 Stunden
Dienstag, 19. Oktober, 6.00 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf 75,1 gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen eines Tages 6771 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert – 1800 mehr als vor einer Woche.
Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 74,4 gelegen, vor einer Woche hatte sie 65,8 betragen. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 88 Fälle auf 94.716. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.384.616, die Zahl der Genesenen bei rund 4.164.600. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa Krankenschwestern und Pflegekräfte arbeiten im besonders geschützten Teil der Intensivstation des Universitätsklinikums Greifswald. (Archivbild)
In interner Runde kündigt Spahn Ende des Corona-Notstands an
16.25 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich für ein Auslaufen der sogenannten "epidemischen Lage nationaler Tragweite" ausgesprochen. Wie ein Ministeriumssprecher bestätigte, äußerte sich der CDU-Politiker entsprechend am Montag bei Corona-Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder. "Bild" hatte darüber zuerst berichtet.
Das Robert Koch-Institut stufe "das Risiko für geimpfte Personen als moderat ein", somit könne angesichts der aktuellen Impfquote die epidemische Lage am 25. November 2021 als bundesweite Ausnahmeregelung auslaufen und beendet werden, wurde Spahn "Bild" zufolge von Teilnehmern zitiert. "Damit wird ein seit dem 28. März 2020 und damit mithin seit fast 19 Monaten bestehender Ausnahmezustand beendet."
Der Bundestag hatte die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" Ende August für weitere drei Monate verlängert. Sie läuft automatisch aus, wenn sie vom Parlament nicht erneut verlängert wird. Die "epidemische Lage" gibt Bundes- und Landesregierungen Befugnisse, um Verordnungen zu Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht, Abstands- und Kontaktbeschränkungen oder zur Impfstoffbeschaffung zu erlassen.
13.50 Uhr: Karl Lauterbach hat eindringlich auf mögliche Spätfolgen einer Corona-Infektion hingewiesen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete twitterte gestern, für Genesene müsse „noch viel“ getan werden. Aus Lauterbachs Sicht würden Studien klar zeigen, „dass die Krankheit den Prozess der Alterung deutlich beschleunigt. Man altert im Zeitraffer und wird gegen chronische Krankheiten anfälliger sein“, so der Mediziner.
Um seine These zu unterstreichen, teilte Lauterbach eine Studie, die im Juni publiziert wurde und zu dem Ergebnis gekommen ist. Offenbar erhielt der Epidemiologe viel Kritik für seine Aussagen. Heute schob Lauterbach bei Twitter hinterher, man müsse „vorsichtig mit Warnungen sein und alle Studien kennen“. Er wies daraufhin, dass bestimmte Risikofaktoren die Alterung beschleunigen würden, aber das Gesamtbild zeige, dass eine schwere Covid-Infektion altern lasse.
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